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Die Blockchains und wir (Werber)DIE BLOCKCHAINS UND WIR (WERBER)

Blockchain, Bitcoin, Ethereum usw. sind in aller Munde. Doch was liegt für uns «Werber» drin? Was könnten die Blockchains für unsere Branche bedeuten? Sicher werden die Blockchains den Mediaeinkauf und insbesondere das Reporting revolutionieren und den Bereich Monetarisierung von beispielsweise Content vereinfachen. Aber auch viele neue kreative Anwendungen sind denkbar. In der Valencia Gruppe beschäftigen wir uns schon länger mit der Thematik und konnten mit der Tochter nueva als eine der ersten Schweizer Agenturen bereits eine Blockchain-basierte App lancieren. Dies in Zusammenarbeit mit dem kalifornisch-schweizerischen Unternehmen BLOCKv.

WAS WÄRE WENN? WERBEN IM AUFTRAG DES USERS

Gehen wir davon aus, dass die Blockchains die Konsumation messbarer, Content individualisierbarer und das Bezahlen im Web einfacher machen. Was heisst das für uns Werber? Könnten wir (wie der Journalismus) unsere Arbeit auch vom «User» direkt monetarisieren lassen? Sprich: Nicht nur der Auftraggeber bezahlt dafür, dass ich sein Produkt oder seine Marke bewerbe, sondern auch der User bezahlt für den Konsum der Werbung. Schwer vorstellbar, aber warum nicht? Solange die Werbung den User persönlich anspricht, interessant ist und ihm sogar ein Lächeln auf die Lippen zaubert, ist er vielleicht auch bereit, nur für die Werbung zu zahlen? Sozusagen ohne sich im Gegenzug die «negativen Nachrichten» ansehen zu müssen. Wir (Agenturen) würden uns dann die Brands aussuchen, die wir lieben, und machen dann «einfach so» Werbung für sie. Je mehr User die Werbung (oder wie man dieses „Unterhaltungsformat“ dann nennen wird) weltweit anklicken, desto mehr Geld erhalten wir. Oder es könnte sein, dass unserem «kreativen Output» vielleicht schon bald ganz neue Monetarisierungs-Möglichkeiten offen stehen. Denn Fakt ist auch, dass dank Blockchains einzelne «digitale Dinge» exklusiv, nicht dupliziert und daher auch gehandelt werden können. Sie erhielten einen individuellen Wert.

WERBEN IM OFFENEN WETTBEWERB

Blockchains könnten den Ad Fraud oder die Diskussion um Userzahlen ein für allemal beenden. Dadurch könnte ein unbestechliches «leistungsbasiertes» Verrechnungsmodell auch für Kreation entstehen. Ich nenne es mal «Werben im offenen Wettbewerb». Mag der Gedanke «Werben im Auftrag des Users» unsere Zunft fast schon beflügeln, holt uns dieses Szenario schnell wieder auf den Boden zurück. Es könnte sein, dass Brands bald eine Art «offenen Etat» ausschreiben, an dem man je nach gemessenem Erfolg, bzw. Klicks beteiligt wird. Je öfter die Werbung von exakt der gewünschten Zielgruppe konsumiert wird, desto mehr erhält der Urheber (die Agentur) vom Gesamtbetrag, den der Brand ausgeschrieben hat. Ganz nach dem Motto: «Möge der Bessere gewinnen». Für uns würde das bedeuten, dass jeder Auftrag zum unsicheren Pitch werden würde. Nichts desto trotz hätte aber auch diese Entwicklung ihren Reiz.

DIE ÄRA DES EINFACHEN

Beide Modelle bergen Gefahren. «Leistungsbasierte» Verrechnungsmodelle könnten uns dazu verleiten, (noch) lauter und (noch) oberflächlicher zu werden. Trotzdem könnte hier im grossen Kampf um Aufmerksamkeit auch eine Chance für unsere Branche gesehen werden. Dann nämlich, wenn plötzlich alle in diesen Kampf involviert wären. Einfache Botschaften, reisserische Schlagzeilen und sagen wir mal «unausgewogene» Betrachtungsweisen finden im Volk einfacher Anklang als neutral formulierte, journalistisch korrekte Beiträge. Von daher wären wir Werber, falls es tatsächlich zu einem der beschriebenen Szenarien käme, wohl in der Pole-Position. Werbung im Auftrag des Users, der «offene Etat» oder leistungsbasierte Verrechnungsmodelle für Kreation sind in dieser Art noch Zukunftsmusik. Aber es könnte die Zukunft sein, da die Technologien bereits jetzt bereitstehen.

MEINE MEINUNG: ES BLEIBT SPANNEND

Könnte eines der beschriebenen Szenarien Wirklichkeit werden? Ich weiss es nicht. Auf jeden Fall werden uns die Blockchain-Technologien in nicht allzu ferner Zukunft einiges geben aber auch viel abverlangen:

  1. Sie machen uns noch einmal unabhängiger von zu bezahlenden Distributionskanälen.

  2. Sie werden uns kreativ so richtig fordern, da Werbung noch weiter auf das Individuum runtergebrochen werden muss.

  3. Sie machen uns und unsere Massnahmen noch mess- bzw. überprüfbarer als sie es heute schon sind.

  4. Sie geben uns und unserem Output mehr Möglichkeiten.

  5. Es war noch nie so spannend «Werber» zu sein.

MIX YOUR OWN DRINK @ZOA17 – VIA APP

In Zusammenarbeit mit dem kalifornisch-schweizerischen Unternehmen BLOCKv wurde im Auftrag von Diageo Schweiz und dem ZÜRICH OPENAIR eine App realisiert. BLOCKv nutzte diesen Showcase weltweit, um für ihren Token Sale zu werben und konnte bisher über 70’000 ETH einsammeln.